Die Hamburger von THE GLAM setzen sich auf ihrer “All The Universe”-EP ziemlich vom Sound ihrer Stadt ab. Hier findet sich kein lupenreiner und schrammeliger Indierock mit zerbrechlichen, sehnsüchtigen und deutschen Texten vor. Eher – Wieso zieht die Band eigentlich nicht rüber auf die Insel? In deren Stadien wären THE GLAM mit ziemlicher Sicherheit die Überflieger. Was an sich nicht negativ gemeint ist. Die EP ist hervorragend produziert und bietet insgesamt häufige Augenblicke, die eindeutig in die Richtung großer englischer Bands wie COLDPLAY oder KEANE gehen. „Join The Spectres“ zögert mehrere Male, bevor es losgeht. Electronica unterbrechen den Rhythmus, bis der Song irgendwann die Power hat, durchzustarten. Die Tracks gehen eindeutig in die Richtung, die der Titel der EP vorgibt. Auf in luftige Höhen, mäßige Erdung. Sphärische Pop-Songs für den Winter. Von sowas bin ich gar nicht ausgegangen. Der Dreier macht seine Sache eigentlich wirklich ordentlich.
„All The Universe“ ist ein kurzweiliges Vergnügen mit schönen Songs und nicht weniger schönen Melodien. Ein Gedanke taucht leider auf: Genau in diesem Stil haben ebenso REAMONN angefangen. Bei Musik diesen Kalibers geht man automatisch von einer Stagnation bis an das Ende der musikalischen Karriere aus. Ich lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.
Tracks:
1. All The Universe
2. Join The Spectres“
3. The Island
4. Melody“